Die längst zu einer Nürnberger Institution gewordene Lateinamerikawoche bietet eine interessante Mischung aus Musik, Politik und Sozialem, aus Information und Diskussion über die Situation in einzelnen Ländern Lateinamerikas und übergreifenden Themen. Zu sehen ist aber auch die Ausstellung "auf und davon" - Flucht und Migration.
Ort: 'Villa Leon' Schlachthofstraße / Philipp-Koerber-Weg 1, Nürnberg Öffentliche Verkehrsmittel: S- und U-Bahnhaltestelle Rothenburger Straße
Es finden unter anderem folgende Veranstaltungen statt (Eintritt frei):
Mo., 25.1.16, 18 Uhr, Elf Jahre Frente Amplio in Uruguay
Mo., 25.1.16, 20 Uhr, BRICS–Staaten: Pfeiler der neuen Welt(un)ordnung
Di., 26.1.16, 18 Uhr, Knochenarbeit, die Rückkehr der Verschwundenen
Di., 26.1.16, 20 Uhr, Brasilien – Vom Hoffnungsträger zum Krisenfall?
Mi., 27.1.16, 18 Uhr, Demokratischer Aufbruch in Guatemala?
Mi., 27.1.16, 20 Uhr, Neue Zeiten und alte Probleme auf Kuba
Do., 28.1.16, 18 Uhr, Ernährungs(un)sicherheit in Lateinamerika
Do., 28.1.16, 20 Uhr, Grüner Kolonialismus, Klimaschutz + Green Grabbing
Fr., 9.1.16, 18 Uhr, Ressourcen, Gesundheit, Tortillas, San Carlos/Nicaragua
Fr., 29.1.16, 20 Uhr, Wie Deutschland vom Krieg in Mexiko profitiert
Neben politischen Vorträgen und Diskussionen gibt es auch die Ausstellung "auf und davon", Bilder eine nicaraguanischen Künstlers, kongolesische Musik zum Tanzen, lateinamerikanische Speisen, Lyriklesungen, Gottesdienst im lateinamerikanischen Stil, jamaikanischer Dancehall-Tanzworkshop, Vortrag zu Dancehall und die jamaikanische Gesellschaft, szenische Lesung zur Geschichte Amerikas, AfterLaWoParty, Fiesta latina - Karneval für Alle.
An die Lateinamerikawoche schließt sich die Lawofilmwoche vom Do., 4.2. -10.2.16 im Filmhauskino an.
Auszüge aus der Programmbeschreibung:
Ausstellungen 19.1. bis 20.2. "auf und davon" - Flucht und Migration Die Ausstellung von Mission EineWelt will in fünf Roll-ups einen Beitrag aus menschenrechtlicher Perspektive leisten zur aktuellen gesellschaftlichen Debatte. Neben globalen Zahlen und Fakten zum Thema werden v. a. die Fluchtursachen und deren Verschränkung mit europäischer Handels- und Wirtschaftspolitik sowie Fluchtwege und die Folgen der EU-Abschottungspolitik aufgezeigt. Weiterhin kommen Themen wie Migration als Bereicherung und Flucht und Migration aus Deutschland zur Sprache. Stets kommen Betroffene zu Wort. Weitere Hintergrundinformationen, Videos, und ein online-Spiel zur Ausstellung finden sich auf der Webseite www.flucht-und-migration.org
Workshops/Führungen durch die Ausstellung Gerne bieten wir für Ihre Schulklasse oder Gruppe eine/n Führung/Workshop zur Ausstellung an. Kontakt: Mission EineWelt, Gisela Voltz, Tel.: 0911-3 66 72-0, gisela.voltz@mission-einewelt.de
Douglas Téllez - Bilder
Der bildende Künstler und Autor wurde 1971 in Léon, Nicaragua geboren. Während seines ingenieurwissenschaftlichen Studiums arbeitete er an verschiedenen Literaturprojekten mit, veröffentlichte Gedichte und Erzählungen und illustrierte Gedichtbände. Von der technischen Hochschule Managua wurde er mit dem Premio Alma Mater für Poesie und Erzählungen ausgezeichnet. In seiner Heimat engagierte er sich für Kinder-Kunst-Projekte. Seine surrealistischen und gesellschaftskritischen Gemälde, Tuschezeichnungen und Holzskulpturen zeigte er auf Ausstellungen in Léon, Managua, Helsingborg, Dennenlohe und Nürnberg. Seit Ende 2008 lebt er mit seiner deutschen Frau und seinen zwei kleinen Töchtern in Nürnberg.
Wochenprogramm Führung durch die Ausstellungen von Douglas Téllez und "auf und davon" Mo., 25.1., 17 Uhr, Eintritt: frei
„Vamos bien“: Wie gut geht’s uns denn? - Elf Jahre Frente Amplio in Uruguay Am 1. März 2015 trat mit Tabaré Vásquez zum dritten Mal ein Präsident des Mitte-Links-Bündnisses „Frente Amplio“ („Breite Front“) sein Amt in Uruguay an. Das kleine Land zählt zu den lateinamerikanischen Ländern mit progressiven Regierungen, die sich seit ca. 15 Jahren dem vorherrschenden neoliberalen Mainstream mit Armutsbekämpfungsprogrammen und sozialen Reformen entgegenstellten. In Zeiten hoher Agrarexportpreise funktionierte das erstaunlich gut. Es steht jedoch zu befürchten, dass mit sinkenden Weltmarktpreisen auch die politische Konjunktur wieder ungünstiger wird. Wie nachhaltig ist also das Reformprojekt in Uruguay? Für internationale Schlagzeilen sorgte das Land wegen seines schillernden Ex-Präsidenten, des ehemaligen Tupamaro-Guerillero Pepe Mujica, wegen seiner alternativen Drogenpolitik und nicht zuletzt wegen seines Ausstiegs aus den Verhandlungen zum TiSA, dem internationalen Abkommen zum Handel mit Dienstleistungen. Welche weiteren Veränderungen hat es gegeben, wie steht das Land wirtschaftlich da, was fordern die sozialen Bewegungen und an welche Grenzen stößt die Mitte-Links-Regierung? Bonustrack: Kleiner Exkurs zu 51 Jahren Comic-Heldin – Mafalda, die Ikone aus Argentinien Referentin: Britt Weyde. Sie hat ein Diplom in Regionalwissenschaften Lateinamerika, arbeitet als Redakteurin der Zeitschrift „ila“ (Bonn), als Übersetzerin, Referentin und Moderatorin. Mitherausgeberin (mit Theo Bruns, Gert Eisenbürgerin und Stefan Thimmel) von „Uruguay – ein Land in Bewegung“ (Assoziation A, 2010) Mo., 25.1., 18 Uhr, Eintritt: frei
BRICS–Staaten: Pfeiler der neuen Welt(un)ordnung
Die internationale Kräftekonstellation hat nach 1989, dem Ende der Blockkonfrontation, noch kein neues Gleichgewicht gefunden. Dennoch spricht man heute von einem multipolaren Weltsystem.
Es gibt neue Akteure wie die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika). Diese haben in den letzten zehn Jahren stark an Gewicht gewonnen. Bei Abstimmungen in der UNO, bei Freihandelszonen und –abkommen oder bei Klimagipfeln: an den BRICS-Vertretern, führt kein Weg mehr vorbei. Welche Gemeinsamkeiten haben die BRICS überhaupt? Sind sie die aufstrebende Kraft im internationalen System? Welche Vorschläge unterbreiten sie zu den großen Konflikten der Gegenwart? Befinden wir uns auf dem Wege zu einer neuen Kräftebalance oder steht uns eine Phase wechselnder Koalitionen und harter Konflikte bevor?
Referent: Prof. Dieter Boris ist ein deutscher Soziologe und Lateinamerikawissenschaftler. Von 1983 bis 1989 war er Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Marxistische Studien und Forschungen (IMSF). Er gehört zum Redaktionsbeirat der Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der politischen Soziologie Lateinamerikas.
Knochenarbeit Forensische Anthropologie und die Rückkehr der Verschwundenen Das „Verschwindenlassen“ ist eine der schlimmsten Gewaltformen überhaupt - sie bringt Menschen nicht nur um ihr Leben, sondern auch ihre Liebsten um die toten Körper und die Möglichkeit der Trauer. So entsteht der Mythos der "Verschwundenen", die weder tot noch lebendig sind. Das ist in Süd- und Mittelamerika nicht nur ein Erbe der Militärdiktaturen und Bürgerkriege, sondern - etwa in Mexiko - brutale Gegenwart. Doch es gibt Akteure, die sich dem vermeintlichen Verschwinden widersetzen: jene regierungsunabhängigen Forensiker, die sich im Auftrag der Angehörigen auf die Suche machen, klandestine Gräber ausheben und Gebeine identifizieren – und damit Abschied und womöglich sogar Bestrafung möglich machen. Neu erfunden wurde diese Menschenrechts-Forensik vor dreißig Jahren in Argentinien, heute ist ist das - inzwischen weltberühmte - argentinische Team auch an mexikanischen Massengräbern im Einsatz. Aber eine Gruppe junger mexikanische Archäologen, bestens ausgebildet an prähispanischen Ruinen, wenden sich heute grausigen Grabstätten des 21. Jahrhunderts zu. Referentin: Anne Huffschmid ist Kulturwissenschaftlerin und Autorin. Seit langer Zeit forscht, lehrt und publiziert sie zu Kultur und Politik in Lateinamerika. Zuletzt veröffentlichte sie in deutscher Sprache die Monografie „Risse im Raum. Erinnerung, Gewalt und städtisches Leben in Lateinamerika" und den Sammelband „TerrorZones. Gewalt und Gegenwehr in Lateinamerika". Di., 26.1., 18 Uhr, Eintritt: frei
Brasilien – Vom Hoffnungsträger zum Krisenfall? Ein halbes Jahr vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro steckt Brasilien in einer tiefen Krise. Die Arbeiterpartei (PT), die das Land seit 2003 regiert, hat sich in den Regierungsämtern verschließen, die Wirtschaft stagniert angesichts der geringeren Rohstoffnachfrage aus China und auf den Straßen löst eine regierungsfeindliche Massendemonstration die andere ab. Wir freuen uns daher sehr, dass der „derzeit wichtigste brasilianische Schriftsteller“ aktuell über sein von tiefen Gegensätzen zerrissenes Land berichten wird. Zudem wird er Auszüge aus seinen Werken vorstellen. Referent: Luiz Ruffato (Schriftsteller, São Paulo). Seine Bücher sind im Berliner/Hamburger Verlag Assoziation A erschiene (www.assoziation-a.de). Michael Kegler übernimmt die Übersetzung.
Demokratischer Aufbruch in Guatemala? Die junge Antikorruptionsbewegung und die historischen Kämpfe um Aufarbeitung der Bürgerkriegsverbrechen" Mitten im guatemaltekischen Bürgerkrieg, der mit über 150.000 Toten, über 90 Prozent Maya-Indigene, genozidale Züge trug, begann die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation Medico international Partnerinnen und Partner zu unterstützen. Zuerst in den Flüchtlingslagern in Mexiko, dann mit Beendigung des Bürgerkriegs in den rückkehrenden Gemeinden. Die Unterstützung von Gesundheitsarbeit war dabei immer auch verknüpft mit dem Kampf um die Sicherung demokratischer und sozialer Rechte sowie der Forderung nach einer politischen und juristischen Aufarbeitung der Verbrechen gegen die Menschlichkeit. 30 Jahre nach Ende des Bürgerkriegs ist das noch immer ein umkämpftes Thema. Guatemala könnte dabei für viele lateinamerikanische Länder, die eine ähnliche Geschichte aufweisen, Vorbildfunktion einnehmen. Referent: Moritz Krawinkel, Mitglied der Öffentlichkeitsabteilung von medico international. Im November 2015 hat er Guatemala besucht. Mi., 27.1., 18 Uhr, Eintritt: frei
Neue Zeiten und alte Problem auf Kuba. Die Annäherung zwischen den USA und Kuba haben nicht nur in diesen beiden Ländern große Erwartungen geweckt. Einer der letzten Konflikte aus den Zeiten des Kalten Krieges könnte überwunden werden. Doch die Hürden auf dem Weg zu einer Normalisierung sind hoch. Vor allem die Blockade der USA gegen Kuba steht im Wege. Kann Präsident Barack Obama eine neue Kuba-Politik gegen die Widerstände in den USA durchsetzen? Referent: Harald Neuber, Lateinamerikanist und Journalist, der unter anderem für das Lateinamerika-Portal amerika21 und die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina tätig ist.
Ernährungs(un)sicherheit in Lateinamerika Argentinien war das erste Land Südamerikas, das genmodifiziertes Soja in großen Mengen angebaut hat. Hauptsächlich für den Export nach Nordamerika und Europa. Brasilien ist seit 2009 der weltweit größte Konsument von chemischen Giften in der Landwirtschaft. Die bäuerliche Landwirtschaft und somit die Grundversorgung Lateinamerikas wird dadurch massiv bedroht. Doch seit 2014 steht das Land nicht mehr auf der Hungerweltkarte der UNO. Wie ist das verstehen? Ist Lebensmittelproduktion unausweichlich in den Händen der Konzerne? Welche Initiativen der Zivilgesellschaft und welche Regierungsprogramme ermöglichen heute zunehmend den agroökologischen Anbau, sichere Verarbeitung und nachhaltige solidarische Vermarktung von Grundnahrungsmitteln? Referent: Werner Fuchs ist Koordinator für das Programm Nahrungsmittelsicherheit in Paraná in Brasilien und Vertreter des Evangelischen Netzwerks für Soziales Handeln im Ernährungssicherheitsrat Brasiliens. Weiterhin ist er Vorstandsmitglied des Biobauernverbandes AOPA mit 900 Biolandwirt/-innen und Mitglied einer Kooperative für den Bau von Kompaktölmühlen. Do., 28.1., 18 Uhr, Eintritt: frei
Grüner Kolonialismus Klimaschutz und Green Grabbing in Lateinamerika Kurz nach den Klimaverhandlungen COP 21 ist das Thema Klimawandel hochbrisant. Der Vortrag analysiert die zentralen Klimaschutzinstrumente Emissionshandel und REDD+ (marktbasierter Waldschutz) anhand praktischer Beispiele in Lateinamerika und zeigt Widersprüche und Gefahren auf. Auch zivilgesellschaftliche Lösungsansätze rund um Klimagerechtigkeit und die Verteidigung (indigener) Territorien in Lateinamerika als Widerstandsstrategie werden thematisiert. Referentin: Magdalena Heuwieser arbeitet in Wien wissenschaftlich und in zivilgesellschaftlichen Netzwerken kritisch zu den Themen Green Economy, Finanzialisierung der Natur, Klimapolitik und Ernährungssouveränität. Sie ist seit 2009 aktiv in der Solidarität mit honduranischen sozialen Bewegungen und Autorin des Buches „Grüner Kolonialismus in Honduras. Land Grabbing im Namen des Klimaschutzes und die Verteidigung der Commons“.
Ressourcen, Gesundheit und Tortillas Verbesserte Herde in San Carlos/Nicaragua Zwei deutsche und ein nicaraguanischer Student arbeiteten drei Monate in Nürnberg und drei Monate in San Carlos im Rahmen des ASA-Programms (ein entwicklungspolitisches Lern- und Qualifizierungsprogramm von Engagement Global) am Thema Klimaschutz und -anpassung sowie Gesundheits- und Ressourcenschutz. Harlington Lopez Montano und Mario Wetzel berichten von der Kooperation mit örtlichen Institutionen und der Bevölkerung sowie von den Ergebnissen und den Perspektiven ihrer Arbeit. Fr., 29.1., 18 Uhr, Eintritt: frei
Militarisierung und Rüstungsdeals: Wie Deutschland vom Krieg in Mexiko profitiert Wie ist Deutschland in die Gewaltspirale in Mexiko verstrickt? Wie ist die Gewalt in Mexiko im Kontext des globalen Produktions- und Konsumsystems zu verstehen? Wie können wir von Deutschland aus eine wirkungsvolle, nachhaltige und informierte Kritik äußern? Der Vortrag soll dem Verstehen der Prozesse des Waffenhandels und der sozialen Auswirkungen der politisch-wirtschaftlichen Abhängigkeitsbeziehungen zwischen Mexiko und Deutschland dienen. Ausgehend von Fällen legalen und illegalen Waffenhandels von Deutschland nach Mexiko wird in der Veranstaltung versucht, ein komplexeres und ganzheitlicheres Verständnis über die Erzeugung von “Abhängigkeiten” zwischen diesen Ländern zu erlangen. Hierdurch soll nicht nur die Situation in Mexiko besser verstanden werden, sondern ebenso der Einfluss der Politik anderer Staaten. Eine Kritik, die sich auf den Nationalstaat konzentriert reicht nicht aus: Es ist notwendig auch von andere Regierungen verantwortungsvolle Positionen und Handlungen einzufordern. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Initiative euroarmasmx.org statt, in der México via Berlin aktiv ist. Carlos A. Pérez Ricart ist Doktorand der Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin und Mitglied bei México vía Berlín e. V. Schon seit einigen Jahren forscht Pérez Ricart zu den merkantilen Dynamiken, die dem Handel mit Waffen zwischen Deutschland und Mexiko zugrunde liegen.
Jamaikanischer Dancehall-Tanzworkshop Seit einigen Jahren erfreut sich Dancehall, die jamaikanische Tanzkultur, weltweit großer Popularität. Dabei geht es ursprünglich um relativ einfache Bewegungen mit bestimmten Bedeutungen, die zusammen zu sogenannten "Dancing Tunes" getanzt werden. Bei dem Workshop werden grundlegende Dancehall-"Moves" gelehrt, wobei der Spaß an der Musik und der Bewegung im Vordergrund stehen soll. Die gebürtige Nürnbergerin Margarita Bönning (Swaggi Maggi) reist regelmäßig nach Jamaika und lehrt den Tanz in ganz Europa. Sa., 30.1., 15.30 bis 17 Uhr, Teilnahmegebühr 16 €. Anmeldung in der Villa Leon 0911 231 7400
Dancehall und die jamaikanische Gesellschaft Jamaika wird häufig mit den Tourismus-Klischees Reggae, Rum und schöne Karibikstrände verbunden, manchmal auch mit Negativschlagzeilen zu Dancehall-Kultur und Gewalt. In dem Vortrag soll ein tiefgründigerer Einblick in die jamaikanische Gesellschaft und ihre Musik- und Tanzkultur gegeben werden, die sich in den Ghettos von Kingston entwickelt hat und in der sich die Alltagserfahrungen der Jugendlichen aus der schwarzen Unterschicht ausdrücken. Die Referentin Margarita Bönning studierte an der Freien Universität Berlin Lateinamerikanistik und Kulturanthropologie und verbrachte neben vielen weiteren Aufenthalten ein Gastsemester an der University of the West Indies in Kingston, Jamaika. Sa., 30.1., 17.30 Uhr, kleiner Saal, Eintritt: frei
Eduardo Galeano: „Erinnerung an das Feuer“ Eine szenische Lesung In seinem epochalen Text führt Eduardo Galeano durch die Geschichte Amerikas. Er zeichnet ein Bild des Kontinents von den Schöpfungsmythen, dem kulturellen Reichtum, über den Zusammenprall mit den Eroberern aus Europa, dem Versuch der physischen und kulturellen Auslöschung und der kolonialen Ausbeutung, hin bis zum leidenschaftlichen Kampf der Völker um ihre Würde und Selbstbestimmung. „Erinnerung an das Feuer“ ist eine einzigartige Reise durch die Zeiten und Räume der Geschichte, erzählt in einer Vielzahl konkreter Begebenheiten, die den Atem der Epoche spüren lassen und den Blick auf ein in der Geschichte der Menschheit einmaliges Vernichtungswerk schärfen. Sie endet bei den Diktaturen der 80-er Jahre, ohne die ein Verständnis der Gegenwart nicht möglich ist. Es lesen: Dörte Dreger, Anna Tarkhanova, Martin Doering. Musik André Obermüller. Regie: Arne Retzlaff Eine Produktion des Theaters MERIDIAN, einer freien, professionellen Theatergruppe für internationale Kooperationen und bilinguale Aufführungen. Sa., 30.1., 20 Uhr, Eintritt: AK 10 / 8 € (erm.), 5 € (Nbg.-Pass), Lateinamerikanische Speisen ab 18 Uhr
AfterLaWoParty Merengue bis Dancehall legen die lateinamerikanischen Redaktionen von Radio Z auf und wir lassen dazu das Tanzbein schwingen!
„Fiesta latina“ – Karneval für Alle Unter dem Motto „Karneval für Alle“ feiern Groß und Klein ein buntes Fest mit tollem Programm. Es wird gespielt und getanzt und wer m öchte kann sich fantasievolle Masken schminken lassen. Passend zum Thema "Karneval" gibt es im Atelier verschiedene Kreativangebote. Ein Höhepunkt sind auch dieses Jahr die Piñatas, die von den Kindern „geschlagen“ werden können. Abgerundet wird der Nachmittag mit lateinamerikanischen Leckereien von Familia Latina und einem mexikanischem Puppentheater. Farbenfrohe Verkleidung ist erwünscht!
Spendenprojekt der Lateinamerikawoche 2016 Bei den eintrittsfreien Veranstaltungen werden Spenden für folgende Projekte gesammelt:
Latein- und Südamerika bei Z-International Seit inzwischen 27 Jahren senden unzählige ehrenamtliche Redakteur/ innen in 12 Z-International-Redaktionen bei dem Community Media Sender Radio Z in Nürnberg auf der 95,8 MHz. Die Redakteure und -innen aller Z-International-Redaktionen senden bei Radio Z, 95,8 MHz zweisprachig, sowohl für ihre jeweiligen Communities als auch für die deutschsprachige Öffentlichkeit im Großraum Nürnberg – Fürth – Erlangen und über Livestream (www.radio-z.net) weltweit. Die Bandbreite der Berichterstattungen ist groß: die Redaktionen berichten sowohl über lokale Ereignisse hier als auch über Geschehnisse in ihren jeweiligen Herkunftsländern. Sie bieten Informationen rund um die Themen Politik, Kultur, Integration, aktuelle Veranstaltungstipps und senden dazu jede Menge internationaler Musik.
„Radio Brazil FM“ sendet viel Musik von Westen bis Osten, von Süden bis Norden, aus jeder Ecke Brasiliens. Bossa-nova, Samba, Axé, Forró, Jazz, Pop, Rock, Evergreens und Musik mit Hintergrundinformation. Legenden wie Chico Buarque, Eliz Regina, Tom Jobim bis hin zu „Newcomern“. Kulturelle und informative Inhalte: Informationen für in Franken lebenden Brasilianer. Brasilianische Veranstaltungen und Informationen
und 4. Dienstag von 19 bis 20 Uhr Corazón de Tanguero Bei Corazón de Tanguero dreht sich alles um den argentinischen Tango. Es wird sehr viel Tango gespielt, aber auch über Komponisten, Interpreten und die Entstehungsgeschichte verschiedener Tangos berichtet.
und 3. Freitag von 19 bis 21 Uhr & 5. Freitag von 19 bis 22 Uhr Onda Latina Onda Latina spielt Musik aus den verschiedenen Spanisch-Sprechenden Ländern und informiert über die Herkunft, Eigenschaften und wichtigsten oder bekanntesten KomponistInnen und InterpretInnen. Die Redaktion versucht, in jeder Sendung eine Musikrichtung oder einen Stil vorzustellen. Darüber hinaus werden Informationen für MigrantInnen, insbesondere Beratungsmöglichkeiten für Frauen, Änderungen in der Gesetzlage für MigrantInnen, aktuelle wichtige Informationen aus den Konsulaten, usw. angeboten. Es wird in Deutsch und Spanisch gesendet.
und 4. Freitag 19 bis 21 Uhr Sin Fronteras Der Name „Sin Fronteras“ bedeutet „grenzenlos“ auf Deutsch, und damit möchte das Redaktionsteam ein Zeichen für die Multikulturalität aus der lateinamerikanischen Sicht sein. Kultur und Politik gehören zu den Schwerpunkten der Sendung. „Sin Fronteras“ ist eine Magazinsendung, die ihren Zuhörern Nachrichten, Musik, Diskussionen, Hintergrundberichte und Interviews über die aktuelle Politik und Kultur in Lateinamerika bietet.
Comité de Unidad Campesina (CUC) Der CUC entstand 1978 in Guatemala als Vereinigung von Kleinbauern und Landarbeitern, um für bessere Lebensbedingungen für die verarmte Landbevölkerung und gegen die Diskriminierung der Mayas zu kämpfen. Angesichts der extrem ungerechten Verteilung des Landbesitzes in Guatemala war und ist seine Hauptforderung das Recht auf Land, jedoch ist er auch aktiv beim Einsatz für bessere Arbeitsrechte, gegen Menschenrechtsverletzungen und für Bürgerpartizipation. Auch 2015 war der CUC maßgeblich beim Kampf gegen die Korruption und gegen die Umweltverschmutzung durch große Bergbaugesellschaften und Plantagen beteiligt, die Wasser, Luft und Boden vergiften und der Landbevölkerung ihre Existenzgrundlage entziehen. All dies führte nicht selten dazu, dass Aktivisten ermordet oder mit Prozessen überzogen wurden. Wir wollen den CUC bei seinem Einsatz um grundlegende Menschenrechte finanziell unterstützen.
Gefördert aus Mitteln der Evang.-Luth. Kirche in Bayern über Mission EineWelt und in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung. Mit finanzieller Unterstützung des BMZ. Der Herausgeber ist für den Inhalt allein verantwortlich.
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