Ungleichheit verschärft sich drastisch

Ungleichheit verschärft sich drastisch

23. Januar 2016

"62 Superreiche besitzen laut einer neuen Studie zusammen so viel, wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung", das berichtet die Frankfurter Rundschau und beruft sich dabei auf eine Studie der Hilfsorganisation Oxfam.

In dem Bericht heißt es unter anderem:

"Die globale Vermögensungleichheit wird demnach immer extremer. Es braucht inzwischen lediglich noch 62 Superreiche, um das Vermögen der 3,5 Milliarden Menschen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung aufzuwiegen. Damit ist diese Zahl rapide gefallen: Noch im vergangenen Jahr waren es 80, vor fünf Jahren sogar 388 Milliardäre."

"...das reichste Prozent der Weltbevölkerung inzwischen reicher ist als der gesamte Rest der Menschheit."

Weitere Zitate:

„'Das Vermögen der unteren Hälfte der Menschheit ist in den vergangenen fünf Jahren um mehr als eine Billion Dollar geschrumpft', schreiben die Autoren der Studie. Dabei ist die globale Wirtschaft in den vergangenen fünf Jahren gewachsen, es ist also mehr Wohlstand entstanden."

"Die Zahlen zeigen, dass die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung nur gerade ein Prozent des Wohlstandszuwachses seit der Jahrtausendwende erhalten hat, während die Hälfte davon an das reichste Prozent der Weltbevölkerung ging."

„Anstelle einer Wirtschaft, die für den Wohlstand aller arbeitet, haben wir eine Wirtschaft für das eine Prozent kreiert.“

"So aber lebten laut Schätzungen der Weltbank 2015 weltweit noch immer 700 Millionen Menschen in extremer Armut."

"In Deutschland hatte das oberste Zehntel der Beschäftigten laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung von 1999 bis 2009 einen Lohnzuwachs von 16,6 Prozent, während die Löhne des untersten Zehntels um 9,6 Prozent geschrumpft sind."

"Für die Vereinigten Staaten hat ... die ökonomische Spaltung des Landes dazu geführt hat, dass die *Mittelklasse erstmals seit über 40 Jahren ***in der Minderheit*** ist."

"Der Anteil der Löhne am Volkseinkommen ist laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in fast allen ihren Mitgliedsländern gesunken."

"Die Ursachen dafür sind vielfältig. Sie reichen von der Schwächung der Gewerkschaften und Arbeitnehmerrechte bis hin zur Globalisierung ..."

Die Umverteilung von arm nach reich "könnte durch eine andere Steuerpolitik korrigiert werden."

"Der US-Ökonomen Gabriel Zucman schätzt, dass reiche Privatleute mehr als 7,6 Billionen Dollar in Steueroasen bunkern. Das ist mehr als die gemeinsame jährliche Wirtschaftsleistung von Deutschland und Großbritannien."

"Neben der Mahnung, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet werde, werden auch Schäden für das künftige Wachstum befürchtet.

Der Wohlstand ist in unserer Welt nicht knapp“, schreiben die Oxfam-Autoren. „Es ergibt bloß keinen Sinn, dass so viel davon in den Händen so weniger liegt.“

Frankfurter Rundschau

Oxfam-Homepage

Ein Wirtschaftssystem für die Superreichen. Wie ein unfaires Steuersystem und Steueroasen die soziale Ungleichheit verschärfen (PDF, 245 kB)

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