Rückblick auf 2024, Ausblick auf 2025 für Büchenbach

Rückblick auf 2024, Ausblick auf 2025 für Büchenbach

24. Dezember 2024

Zum Jahresende 2024 hielt Robert Schuster, unser Fraktionsvorsitzender der SPD Büchenbach, die folgende Rede im Büchenbacher Gemeinderat:

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und auch des Bauhofes, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates, sehr geehrter Herr Bürgermeister Bauz,

danke für die Zusammenarbeit und die bereichernden und anregenden Diskussionen im zurückliegenden Jahr. Wie von meinen Vorrednerinnen und Vorrednern bereits aufgezählt, wurden dieses Jahr wieder viel Organisationsarbeit, wie auch Bautätigkeiten und Diskussionen um und für die soziale und kommunale Absicherung geführt und entschieden. Einige Dinge wie z. B. die Sanierung des Bauhofes oder die Planung der Energieversorgung und die Sanierung im Bereich des Kirchensteigs stehen noch aus. Büchenbachs Gesicht, so möchte ich sagen, ist und bleibt geprägt von vielen kulturellen Veranstaltungen. Diese werden meist von den Bücherbacher Vereinen getragen. Mehr und mehr unterstützt und organisiert aber auch die Gemeinde diese Arbeit durch bereitgestelltes Personal. Büchenbach bietet sowohl für Jung und Alt als auch für Behinderte und Nichtbehinderte eine gute Wohnqualität. Diese gilt es zu erhalten und wie in der Vergangenheit in den vielen Planungen geschehen, weiter auszubauen und zu berücksichtigen.

Gute Entwicklung im öffentlichen Raum und im gewerblichen Bereich

So stellen beispielsweise sichere Fuß- und Radwege wie der Weg im Jordangrund und der neue Weg nach Roth nicht nur eine neue Wegeverbindung für den schwachen Verkehrsteilnehmer dar, sondern eröffnen auch ein Zusammentreffen und neue Kommunikation im öffentlichen Raum. Auch im gewerblichen Bereich zeichnet sich eine gute Entwicklung ab, die für Büchenbach sinnvoll und wünschenswert ist. Hier gilt es noch den Hochwasserschutz auszubauen, was planerisch bereits angegangen wurde.

Blickt man über Büchenbach hinaus, so muss man erkennen, dass die kriegerische Weltlage auch auf Büchenbach einwirkt. Die ökonomischen Rückwirkungen verdrängen die Wahrnehmung der ökologischen Entwicklung. Die Tatsache der Klimakatastrophe kann nun kein Kritiker mehr leugnen. Auch wir Büchenbacher müssen uns darüber Gedanken machen, was wir ändern müssen. Dabei muss sowohl die Solidarität mit den sozial schwächeren als auch die Solidarität mit der Natur und Schöpfung hier vor Ort zur Entwicklung neuen Denkens führen. Diesen Satz habe ich in etwas anderer Form bereits vor zwei und vor einem Jahr schon einmal gesprochen.

Alle Maßnahmen einer sozialen und ökologischen Prüfung unterziehen!

Es ist festzuhalten, dass wir nun eine Klimaplanung als eine der ersten Gemeinden im Landkreis unternommen haben. Aber es bleibt die Frage, ist diese Planung gelungen und sind die Bürger über die organisatorischen und finanziellen Optionen (Fördermöglichkeiten) ausreichend informiert? Mit der Planung alleine ist es nicht getan. Auch dass wir eine Machbarkeitsstudie vorantreiben wollen, ist ganz nett. Was wir aber wirklich bräuchten ist nicht nur planerisches Denken, sondern auch das Denken beim Machen. Alle Maßnahmen müssen sich heute aufgrund der Gesamtsituation einer sozialen und ökologischen Prüfung unterziehen. Die Erneuerung der Kanalisation muss einher gedacht und geplant werden mit einer effektiven Nahwärmeversorgung z.B. nach dem Kaltwärmeprinzip usw.

Ein sinnvoller und nachhaltiger Ausbau der Wohnqualität bedeutet heute nicht nur die Wohnqualität an sich als wichtige Aufgabe der Gemeindepolitik wahr zu nehmen, vielmehr müssen sich alle Maßnahmen auch daran messen lassen, wie sozial und noch mehr wie umweltverträglich sie sind. Unsere jungen Familien benötigen auch aus finanziellen Gründen energetisch sinnvoll errichtete Mietwohnungen, von denen wir leider in Büchenbach viel zu wenige haben.

Der genossenschaftliche und der soziale Wohnungsbau bleibt eine vorrangige Aufgabe

Auch in Büchenbach bemerken wir die gesamtgesellschaftliche Situation der älter werdenden Gesellschaft. Auch hier benötigt man mehr und mehr geeigneten Wohnraum neben den geeigneten Verkehrswegen. Der genossenschaftliche und auch der soziale Wohnbau, der vor allem die Belange von Behinderten, älteren Menschen und jungen Familien, die finanziell weniger gut ausgestattet sind, stärker berücksichtigt, bleibt eine vorrangige Aufgabe, der wir uns auch im nächsten Jahr wiederholt vertieft stellen müssen. Diesen Satz habe ich auch das letzte Jahr formuliert. Nur dass er heute mehr denn je gilt, nachdem wir erfahren haben, dass genossenschaftliche und kommunale Aktivitäten im Bereich der Energieversorgung besonders gefördert werden und wir dies in der Vergangenheit nicht beachtet haben.

Die Dinge müssen neu zusammen bedacht werden!

Die Gewässer wie auch die Abwässer stellen neben den bereits bekannten Alternativen wie Hackschnitzel etc. die Energie- und Wärmeträger der Zukunft dar. So verspricht z.B. der Plan, „Fließgewässer zur Energieversorgung“ zu nutzen, wie es das Konzept der Bayerischen Wasserwirtschaft (veröffentlicht am 18.04.2024) vorsieht, höchste Effizienz in Ökonomie und Ökologie. Die realisierten Projekte in Bamberg, Vohburg und Rosenheim seien hier nur beispielgebend angeführt. Wir dürfen den Kanal in der Ringstraße nicht erneuern, ohne die Wärmeplanung gleich mitzudenken, wenn wir direkt neben der Rednitz sanieren und das Gelände der aufgelassenen Kläranlage nutzen könnten! Abwässer und Fließgewässer sind nicht nur Wasser, sondern auch Wärme- und Energieträger, die es ökologisch und zugleich ökonomisch in Verbindung mit weiteren Alternativen im Verbund zu nutzen gilt. So darf eine Hackschnitzelheizung heute nicht mehr hochtemperaturig in ein Nahwärmenetz einspeisen, sondern muss so umkonstruiert werden, dass sie als sogenanntes „Sliding (gleitendes) Wärmenetz“ arbeitet und dabei im Verbund mit Holzvergasertechnik zur Stromgenerierung nutzbar wird. Dies müssen wir, nicht aus Ehrgeiz der erste sein zu wollen, denken und leisten, sondern weil wir die Welt nicht mehr als 1,5° erwärmen dürfen, was wir bereits tun.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates!

Letztes Jahr habe ich davon gesprochen, dass die Arbeit in dieser Hinsicht wesentlich komplizierter werden wird, weil die Dinge breiter und umfassender miteinander verknüpft und zusammen gedacht werden müssen, als dies seither der Fall war.

Der finanzielle Rahmen wird nochmals enger!

Jetzt kommt noch hinzu, dass ein starker finanzieller Einschnitt aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen auch hier in Europa droht. Der Spielraum wird durch den finanziellen Rahmen nochmals enger. Die Gelder für freiwillige soziale Leistungen des Bundes und des Freistaates werden bereits zurückgefahren. Die finanzielle Belastung der Gemeinde wird nochmal steigen. Städte und Gemeinden werden von übergeordneten Gremien und Behörden immer mehr zur Übernahme an Verantwortung aufgefordert, ohne dafür die Mittel und Möglichkeiten zur Verfügung gestellt zu bekommen.

Büchenbach hat in der jüngsten Vergangenheit wichtige Aufgaben z.B. im Bereich der Infrastruktur wie Kanalisation, Wasserversorgung Kindergärten, Radwegebau und vieles weitere angegangen. Dafür dürfen wir dankbar sein. Das kommende Jahr werden wir jedoch viele Vorhaben zurückstellen müssen. Dennoch freut mich, dass nun das alte Schulhaus in Tennenlohe zumindest das Notwendigste erhält, was erforderlich ist. Woran man aber nicht sparen sollte, dass ist gutes Personal zur rechten Zeit richtig zu platzieren. Das ist uns im vergangenen Jahr nur teilweise gelungen. Der Bauhof wurde personell neu ausgerichtet, während in der Bauverwaltung bald eine große doppelte Lücke klafft. Wir benötigen weiterhin die Fachkompetenz eines Herrn Ruhl und zugleich einen Fachmann, der auch den ökologischen Hoch- und Tiefbau neben dem ökonomischen Hochbau beherrscht. Die Bauverwaltung muss gestärkt werden. Gutes technisch gebildetes Personal kostet heute schon sehr viel Geld und wer den Markt kennt, weiß, es wird noch teurer werden. Das gilt es zu beachten.

Das soziale Prinzip muss uns bewusst bleiben!

Eines muss uns bei all diesen trüben Aussichten schließlich immer noch bewusst bleiben und das ist das christliche und zugleich soziale Prinzip, das unserer Gesellschaft zu Grunde liegt. Gerade vor Weihnachten verpflichten uns diese Wurzeln dazu, Flüchtlinge, Asylanten und Kriegsopfer nicht vor der Tür stehen zu lassen. Es muss uns bewusst sein, dass Humanität immer Geld kostet. Auch wenn Humanität hin und wieder missbräuchlich ausgenutzt wird, so können wir uns von dieser Humanität nicht lossagen. Dies entlässt uns nicht von der Verpflichtung, dem, der sich auf der Flucht befindet, Asyl zu gewähren, dem, der vor seinem kaputten Haus steht, nicht alleine zu lassen.

Wir von der SPD-Fraktion bedanken uns bei den Mitgliedern der anderen Fraktionen für die meist qualifizierte Diskussion hier im Rat.

Wir wünschen dem Bürgermeister, den Mitarbeitern der Verwaltung und dem Bauhof, und auch Ihnen, sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen des Rates, eine ruhige und besinnliche Zeit und einen guten Start ins neue Jahr.

Allen Büchenbacherinnen und Büchenbachern und im Besonderen den hier Anwesenden ein frohes Fest, ein gutes und gesundes neues Jahr und diesem Rat eine fruchtbare Diskussion im Jahr 2025.

In diesem Sinne: Danke und alles Gute für 2025!

Robert Schuster,
Fraktionsvorsitzender SPD Büchenbach

Irene Schinkel, 3. Bürgermeisterin

Thomas Schulz, Vorsitzender SPD Büchenbach

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