Warnung vor falschem Microsoft-Support

Warnung vor falschem Microsoft-Support

16. Februar 2016

Eine neue Welle von Telefonbetrügern, die sich als Microsoft-Mitarbeiter ausgeben, rufen zur Zeit im Landkreis Roth und Schwabach an. Die Anrufer schaffen es durch Social Hacking ihre Opfer dazu zu bringen, Schadsoftware auf ihren Rechner zu installieren.

Dabei melden sich die trickreichen Betrüger bei zufälligen Opfern und geben vor, Mitarbeiter von Microsoft (aus London) zu sein. Hintergrundgeräusche vieler Telefonate aus einem angeblichen Support-Zentrum täsuchen die Echtheit vor.

Man hätte durch Standardüberprüfungen bemerkt, dass der Computer des Angerufenen von einem Virus befallen sei. Es fallen Begriffe wie Trojaner, Spähsoftware und Keylogger. Der vermeintliche Microsoft-Support bietet dann "Hilfe" an. Man erklärt den Angerufenen, dass sie dringend ein Update machen müssten, und ein spezielles Programm zur Bereinigung des Viren-Befalls verwenden sollten. Die Betrüger leiten ihre Opfer dann zu einer manipulierten Seite, über die dann wirklich Schadsoftware auf den Rechner gelangt.

Es wird behauptet, dass sie Berichte erhalten haben, dass der Computer verseucht ist. Dann wird man als Erstes aufgefordert den "Event Viewer" (Ereignisanzeige) zu starten. Die Schritte dazu werden einem schön erklärt. Dies dient dann als "Beweis", dass der Computer verseucht ist. Erfahrungsgemäss sind darin aber auch immer Meldungen mit "Warnung" (gelb) oder "Alarm" (rot) vorhanden, welche aber nicht zwangsläufig auf ein Fehlverhalten des Computers hinweisen müssen. Danach wird man aufgefordert auf eine bestimmte Website zu gehen, von welcher man sich dann Fernwartungssoftware downloaden und starten soll. Danach verbinden sich diese Betrüger auf den Computer und installieren wohl nutzlose Schutz-Software oder andere dubiose Dinge. Über die Fernwartung wird dann auch eine Webseite eines speziellen Webshops aufgerufen und man wird aufgefordert, seine Daten und Kreditkarten-Nummer anzugeben, mit der Behauptung, dass ihre Arbeiten am Computer auch bezahlt werden müssen. Man wird auch bedroht, dass wenn man nicht bezahlt, der Computer unbrauchbar wird, was dann tatsächlich auch durch diese Betrüger gemacht wird.

In Landkreis Roth wurden so Bürger von den angeblichen Microsoft-Mitarbeitern betrogen. Die Bürger konnten anschließend ihren PC nicht mehr starten, oder es wurden ihnen unberechtigt Geld für angeblichen Windows-Online-Support für 5 oder 10 Jahre oder lebenslangen Support in Höhe von ein paar Hundert Euro abgebucht.

Die Polizei warnt eindringlich:

Sollten Sie solche Anrufe erhalten, notieren Sie, soweit im Display des Telefons zu sehen, die angezeigten Rufnummern. Eventuell ist im Display eine ausländische Rufnummer zu erkennen, die zum Beispiel mit 0015 oder 0016 beginnt.

Gehen Sie nicht auf die Forderungen der Anrufer ein, sondern beenden Sie das Gespräch.

Führen Sie keine Installation von Software durch, zu der Sie am Telefon aufgefordert werden.

Folgen Sie auch keinen Links, die Ihnen genannt werden.

Tätigen Sie keine Zahlungen (zum Beispiel durch Herausgabe von Kreditkartendaten)

Unterbrechen Sie im Notfall die Internetverbindung zum Computer.

Zeigen Sie den Vorfall bei Ihrer nächsten Polizeidienststelle an.

(Polizei in Schwabach 09122-927-139)

Microsoft kontaktiert Nutzer nicht ungefragt

Microsoft hat ebenfalls eine Warnung ausgesprochen und empfiehlt Betroffenen, sofort Betrugsanzeige bei der Polizei zu stellen. Der Software-Konzern rät, keine Daten am Telefon herauszugeben, sondern direkt wieder aufzulegen.

Telefonanrufe von angeblichen Technikern des Microsoft-Support-Teams verunsichern schon seit einigen Jahren die Windows-Nutzer in Deutschland. Tatsächlich unternimmt Microsoft keine unaufgeforderten Anrufe, in denen das Unternehmen persönliche Daten abfragt oder anbietet, einen Rechner zu reparieren.

Mehr Informationen finden Sie hier:

Abzock-Anrufer geben sich als Microsoft-Techniker aus

Verbraucherzentrale warnt vor falschem Microsoft-Telefonsupport

Anrufe vom Windows Operating System Support (oder so), mit zahlreichen Beispielen von Betrugsabläufen

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